SPD Singen

Gäubahnzüge: Stundentakt für Engen möglich

Veröffentlicht am 13.07.2015 in Landespolitik

Geht es nach den Fahrplanmachern der Bahntochter DB Netz, könnten die Gäubahnzüge von Zürich nach Stuttgart künftig im Stundentakt in Engen halten. Dies geht aus einer Fahrplan-Studie hervor, deren Ergebnisse auf der Verbandsversammlung des Interessenverbands Gäubahn bekannt wurden. Dazu sagte der Landtagsabgeordnete Hans-Peter Storz (SPD): „Damit hat eine bessere Bahnverbindung für die Stadt Engen eine erste Hürde genommen.“

Doch es müsse noch viel Überzeugungsarbeit geleistet werden, bevor der erste zusätzliche Zug in Engen halten werde, warnt Storz vor allzu  großer Vorfreude. Denn die  Fahrplanmacher haben auf notwendige Umbauten am Engener Bahnhof aufmerksam gemacht. So müsse der Mittelbahnsteig, an dem die Gleise 2 und 3 liegen, schienenfrei erreichbar sein. Bis solche Baumaßnahmen in die Tat umgesetzt werden, könne es schon einige Jahre gehen, sagten Bahnvertreter auf der Versammlung.

Schwieriger werde noch die finanzielle Frage, beschreibt der Abgeordnete ein weiteres Hindernis: Bahn und Land hätten für den Interimsfahrplan, der ab Dezember 2015 in Kraft trete, einen Vertrag abgeschlossen. Dieser sehe den Stundentakt für Engen bislang nicht vor. Daher müssten Bahn und Land eine Vereinbarung für den Zusatzhalt abschließen, was zu Kostensteigerungen für das Land führen könne. „Daran darf der Stundentakt für Engen nicht scheitern,“ kündigt Storz eine Initiative bei Landesverkehrsminister Winfried Hermann an. Ein zusätzlicher Gäubahnhalt in Engen ist Bestandteil des Konzepts „Interimsfahrplan plus“, mit dem einige Nachteile des beschlossenen Fahrplans beseitigt werden sollen.

Schneller werde die Bahnreise nach Stuttgart vorerst nicht, so Storz. Dazu brauche es den Bau des zweiten Gleises zwischen Tuttlingen und Horb. Doch selbst beim ersten Bauabschnitt zwischen Horb und Neckarhausen ist nicht damit zu rechnen, dass in diesem Jahr noch die Baugenehmigung, der sogenannte Panfeststellungsbeschluss erlassen wird. „Diese langen Planungszeiten sind unverständlich, schließlich hat sich das Land bereit erklärt, einen Teil der Kosten vorzufinanzieren,“ ärgert sich Storz. Weil es nicht gelungen ist, die Genehmigung bis zum Jahresende 2014 zu erhalten, müsse nun für den Lärmschutz zeitaufwendig umgeplant werden. „Das war vermeidbar“, so Storz, der mehr Tempo anmahnt. Dies sei mittlerweile für die Bahn eine Frage der Glaubwürdigkeit.

Das Verkehrsministerium habe ein eigenes Gutachten für die Gäubahn in Auftrag gegeben, das im Herbst vorgelegt werden soll. Aufgabenstellung für die Sachverständigen: Neue Konzepte für eine schnellere Reisezeit zwischen Zürich und Stuttgart erarbeiten.

Homepage Hans-Peter Storz, SPD-Landtagsabgeordneter für Singen, Hegau, Stockach