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Ulla Schmidt diskutiert nicht über Magnesiumtabletten

Veröffentlicht am 28.09.2007 in Veranstaltungen

Gesundheitsministerin besuchte Schmieder-Klinik in Allensbach

Ulla Schmidt in der Schmieder-KlinikSeit über sechs Jahren steht Ulla Schmidt an der Spitze des Gesundheitsministeriums. Sie übt dieses Amt so lange aus, wie noch kein Minister vor ihr. Voller Respekt machte Dagmar Schmieder-Friedrich zu Beginn einer Diskussionsrunde von Vertretern von Gesundheitsberufen mit der Ministerin darauf aufmerksam. Denn Gesundheitspolitik ist ein schwieriges Geschäft. "Jeder hat seine eigene Geschichte und manch einer klagt über die Magnesiumtablette, die die Krankenkasse nicht bezahlen will," sagt Schmidt. Der Blick für das Wesentliche gehe so oft verloren.

Vor der Gesprächsrunde führte die Klinikleitung die Ministerin durch das neurologische Fachkrankenhaus in Allensbach und stellte das vielfältige medizinische Leistungsangebot der Klinik vor, das von der Akutbehandlung neurologischer Erkrankungen zu den verschiedenen Stufen der Rehabilitation reicht.

Dabei ergriffen nicht nur die chefärzte Joachim Liepert und Christoph Klötzsch das Wort. Auch Patienten nutzten die Gelegenheit, ihre Anliegen der Ministerin persönlich vorzutragen. "Warum darf ich keine Polin als Pflegerin einstellen?" fragte eine Rollstuhlfahrerin. Sprechen konnte sie infolge von Unfallfolgen nicht, sie mußte eine Buchstabentafel zur Hilfe nehmen, ihr Freund übersetzte der Ministerin.

Ulla Schmidt widerstand der Versuchung den Betroffenen nach dem Munde zu reden, auch wenn ihr das Schicksal der Rollstuhlfahrerin sichtlich nahe ging. "Wir arbeiten daran," sagte sie. Die Reform der Pflegeversicherung soll es möglich machen, dass Bedürftige nicht nur mit Pflegediensten, sondern auch mit einzelnen Pflegepersonen Verträge abschließen können. Aber es müsse sicher gestellt sein, dass die Pflegepersonen auch ausgebildet seien.

In der anschließenden Diskussionsrunde war dagegen die gesundheitspolitische Debatte angesagt: Es ging auch um Geld, als Leistungserbringer wie Ärzte oder Logopäden das Wort ergriffen. Doch es war auch spürbar, dass die Schlachten zur Gesundheitsreform vorerst geschlagen sind. Trotz unterschiedlicher Positionen blieb die Diskussion ruhig und sachlich - in der Gesundheitspolitik keineswegs selbstverständlich.

Auch wenn Ulla Schmidt kenntnisreich auf die einzelnen Redebeiträge einging, ging nicht jeder Besucher der Veranstaltung zufrieden nach Hause. Denn Schmidt lehnte die Forderung von Ärzten nach mehr Geld für das System ab. Die Menschen wollen einfach nicht mehr Abgaben bezahlen. Darüber dürfe man nicht vergessen, dass Deutschland ein gutes Gesundheitssystem habe.

"Wir sind eine Gesundheitsregion, aber keiner merkt es," hatte der örtliche SPD-Abgeordnete Peter Friedrich zu Beginn der Veranstaltung gesagt. Ein Ziel seiner Arbeit ist es, die einzelnen Akteure im Kreis zu verbesserter Zusammenarbeit anzuregen. Ulla Schmidt jedenfalls hatte einen starken Eindruck vom Gesundheitswesen im Kreis Konstanz mit nach Berlin genommen.

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